Glossar Energie-Finder Schweiz

 
Kalina-Verfahren

Ein Verfahren zum Betrieb von Dampfturbinen zur geothermischen Stromerzeugung bei relativ niedrigen Temperaturen. Herkömmliche Wasserdampfturbinen benötigen Temperaturen von über 100°C. Um bereits Temperaturen um 90°C zur geothermischen Stromerzeugung nutzen zu können, wird die Wärme des Tiefenwassers an ein Ammoniak-Wasser-Gemisch mit einem wesentlich niedrigeren Siedepunkt abgegeben. Der entstehende Dampf wird dann an Stelle von reinem Wasserdampf zum Antrieb von Turbinen genutzt.

Kapazitätsmarkt / Kapazitätsprämie

Mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien werden zunehmend Strommengen eingespeist, deren Erzeugung nahezu keine Grenzkosten hat. Gerade Windenergie- und Solaranlagen haben relativ hohe Investitionskosten, aber kaum Betriebskosten, da sie keine Brennstoffe benötigen. Sie stehen in der Einsatzreihenfolge des Kraftwerksparks (Merit Order) deswegen ganz vorne. Je mehr Strom mit sehr niedrigen Grenzkosten eingespeist wird, desto geringer fällt der Strompreis an der Börse aus, da Kraftwerke mit hohen Grenzkosten, wie zum Beispiel Gaskraftwerke, nur noch selten zum Zuge kommen. Gerade in der Mittagszeit, wenn die Einspeisung aus Photovoltaikanlagen hoch ist, wird dieser Merit Order-Effekt deutlich. Früher waren die Strompreise zu diesem Zeitpunkt am höchsten, Spitzenlastkraftwerke wie Gas- oder Pumpspeicherkraftwerke konnten hier hohe Deckungsbeiträge erzielen.

Das ist heute schon nicht mehr der Fall. Der insgesamt gesunkene Börsenstrompreis und vor allem die schrumpfende Differenz zwischen Base- und Peakload-Preis hat zur Konsequenz, dass die Rentabilität von Neuinvestitionen in fossile Kraftwerke und Energiespeicher sinkt, sogar der Betrieb mancher bestehender Kraftwerke mit hohen Grenzkosten lohnt nicht mehr. Da zum Ausgleich von sonnen- und windarmen Zeiten jedoch fossile Kraftwerke und Stromspeicher erforderlich sind, diskutieren Experten die Schaffung eines Kapazitätsmarktes bzw. von Kapazitätsprämien. Hierdurch soll nicht nur die erzeugte Kilowattstunde einen Preis bekommen, sondern auch die Bereitstellung von Erzeugungskapazitäten.

Kapton

Polyimid, das bis zu 230 (kurzzeitig 400) Grad Celsius erträgt, nur wenig ausgast, sehr beständig gegen UV-Strahlung ist und obendrein gut isoliert. Es wird als Substrat für flexible Solarzellen genutzt.

Kernkraftwerk

Wärmekraftwerk. Durch kontrollierte Kernspaltung wird in einem Reaktor Hitze zur Gewinnung von Wasserdampf erzeugt, der wiederum eine Turbine zur Produktion von Elektrizität antreibt. In der Schweiz existieren die fünf Kernkraftwerke Beznau I und II, Gösgen, Leibstadt, Mühleberg, die 40% zur schweizerischen Stromproduktion beitragen.

Kilowatt

Kilowatt ist die übliche Verrechnungseinheit für Leistung. 1 Watt = 1 Joule/Sekunde. (siehe auch Kilowattstunde).

Kilowattstunde

Kilowattstunde (kWh) ist die übliche Verrechnungseinheit für elektrische Energie. Eine Wattstunde ist die Energie, die eine Maschine mit einer Leistung von einem Watt in einer Stunde aufnimmt bzw. abgibt. Watt ist dagegen eine Einheit für Leistung. 1 Watt = 1 Joule/Sekunde (siehe auch Terawattstunde).

Kleinfeuerungsanlage

Kleine Heizanlagen bis zu einer Leistung von 15 Kilowatt (kW), in denen zum Beispiel naturbelassenes Holz verfeuert wird. In Kleinfeuerungsanlagen können Stückholz, Hackschnitzel sowie Stroh- und Holzpellets als Brennstoffe eingesetzt werden.

Kleinwasserkraftwerk

Wasserkraftwerk mit einer elektrischen Leistung von weniger als 10 Megawatt. Daneben existieren auch Kleinstwasserkraftwerke, zum Beispiel Trinkwasserkraftwerke.

Kleinwindanlage

Anlagen bis 100 Kilowatt installierter Leistung (BWE). Anlagen, deren überstrichene Rotorfläche kleiner ist als 200 Quadratmeter bei 350 Watt pro Quadratmeter (IEC-NORM 61400-2:2006). Daraus ergibt sich eine maximale Leistung von 70 Kilowatt. Der Turm ist in der Regel nicht höher als 20 Meter. Bei den derzeit marktgängigen Anlagen liegt die Leistung in der Regel bei zwischen 5 und 10 kW.

Klimakonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC)

United Nations Framework Convention on Climate Change, internationales Umweltabkommen mit dem Ziel, eine durch den Menschen verursachte Störung des Klimasystems zu verhindern und die globale Erwärmung zu verlangsamen sowie ihre Folgen zu mildern. Das Sekretariat, das die Umsetzung der Konvention begleitet, sitzt in Bonn. Die Vertragspartner veröffentlichen regelmäßige Berichte, in denen Fakten zur aktuellen Treibhausgasemission und Trends enthalten sind.

KMU

Kleine und mittlere Unternehmen

Koaxial

Koaxial (gleichachsig) ist in der Geometrie die Bezeichnung für übereinstimmende Rotationsachsen dreidimensionaler Elemente. Ein Koaxialkabel besteht beispielsweise aus einem Mittelleiter und der umgebenden (koaxialen) Abschirmung.

Kohlekraftwerk

Wärmekraftwerk. Durch Verbrennung von Stein- oder Braunkohle wird in einem Dampfkessel Hitze zur Gewinnung von Wasserdampf erzeugt, der wiederum eine Turbine zur Produktion von Elektrizität antreibt.

Kohlenstoffdioxid (CO2)

Kohlenstoffdioxid ist ein farbloses, geruchsneutrales Gas aus Sauerstoff und Kohlenstoff. Es entsteht bei der Verbrennung kohlenstoffhaltiger Brennstoffe, insbesondere der fossilen Energieträger. Kohlenstoffdioxid trägt erheblich zum Klimawandel bei, der zu einer durchschnittlichen Erwärmung der Erdatmosphäre um 0,8 Grad Celsius im vergangenen Jahrhundert geführt hat. Die Folgen davon sind unter anderem der Anstieg des Meeresspiegels, die Zunahme von Stürmen und Dürren und das Abschmelzen der Gletscher.

Kollektor

Vorrichtung zur Sammlung von Energie. Im Bereich der Erneuerbaren Energien gibt es Sonnenkollektoren und Erdwärmekollektoren. Die von Kollektoren „eingesammelte“ Energie heizt ein Übertragungsmedium (z.B. Wasser) auf, über das die Energie transportiert wird.

Kombikraftwerk

Ein Kombikraftwerk verknüpft und steuert eine Vielzahl kleiner und dezentraler Stromerzeugungsanlagen. Die Kombination von Wind-, Solar-, Biomasse- und Wasserkraftanlagen ermöglicht eine Stromproduktion, die ebenso zuverlässig und leistungsstark wie bei herkömmlichen Großkraftwerken ist. Windenergieanlagen und Solarmodule leisten dabei je nach Verfügbarkeit von Wind und Sonne ihren Beitrag zur Stromerzeugung. Je nach Bedarf werden zum Ausgleich Biogas und Wasserkraft eingesetzt.

Kombispeicher

Pufferspeicher zur Heizwasserbevorratung mit integriertem Warmwasserspeicher.

Komfortlüftung

Der Begriff Komfortlüftung ist nicht normativ geregelt. Gemeint ist eine einfache, qualitativ hochwertige Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Eine Komfortlüftung ist energieeffizient und erfüllt hohe Ansprüche bezüglich Lärm, Luftzug und Temperatur. Eine luftdichte Gebäudehülle minimiert den Luftaustausch durch undichte Bauteile und Fenster. Der erforderliche Luftaustausch muss dann durch bauliche Massnahmen gesichert werden. Durch eine Komfortlüftung wird verbrauchte und mit Gerüchen und Feuchtigkeit belastete Luft aus Küchen und Bädern abgesaugt und frische Luft von aussen in die Wohnräume nachtranspotiert. Anlagen mit Wärmerückgewinnung gewinnen zudem die Wärme aus der Abluft über einen Wärmetauscher zurück und übertragen sie an die Zuluft, um den Wärmeverlust weiter zu minimieren.

Kommunikationsmodelle

Es bestehen verschiedene Technologien zur Informationsübertragung in Smart Grids. Netzkomponenten, bspw. Intelligente Messgeräte können für die Kommunikation über das GPRS-Netz, mit Trägerfrequenztechnik über die Stromleitung (Powerline Communication) oder über ein Glasfasernetz ausgerüstet werden. Die Kommunikationstechnologien und somit auch deren Anwendungsmöglichkeiten für Smart Grids entwickeln sich laufend weiter. Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass Smart Grids nicht zwingend eigene Kommunikationsinfrastrukturen benötigen, sondern im Idealfall bereits bestehende Kommunikationsnetze mitnutzen können.

Konversionsflächen

Der Begriff Konversion beschreibt in der Stadtplanung die Wiedereingliederung von Brachflächen in den Wirtschafts- und Naturkreislauf. Der Begriff entstand im Zuge der Umnutzung ehemaliger militärischer Anlagen (Konversionsflächen) und wurde speziell für diese verwendet. Im Laufe der Jahre fand der Begriff auch bei anderen Entwicklungsflächen Anwendung. Häufig werden Konversionsflächen zum Bau von Photovoltaik-Freilandanlagen genutzt.

Konzentratorzellen

Durch die Verwendung von Spiegel- und Linsensystemen wird eine höhere Lichtintensität auf die Solarzellen fokussiert. Diese Systeme werden der Sonne nachgeführt, um stets die direkte Strahlung auszunutzen.

Koppelprodukte

Koppelprodukte fallen während der Produktion z.B. von Biokraftstoffen als Nebenprodukte an. Rund 40 Prozent der Bioenergie-Flächen dienen daher gleichzeitig auch der Produktion von Futtermittel, da bei der Herstellung von Rapsöl und Bioethanol immer auch Futtermittel wie Rapsschrot und Trockenschlempe anfallen. Das ebenfalls im Produktionsprozess anfallende Glyzerin wird in der chemischen Industrie als Rohstoff eingesetzt.

Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV)

Instrument des Bundes, welches zur Förderung der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien eingesetzt wird. Die KEV deckt die Differenz zwischen Produktion und Marktpreis und garantiert den Produzentinnen und Produzenten von erneuerbarem Strom einen Preis, der ihren Produktionskosten entspricht. Die KEV gibt es für folgende Technologien: Wasserkraft (bis 10 Megawatt MW), Fotovoltaik, Windenergie, Geothermie, Biomasse und Abfälle aus Biomasse. Gespeist wird der KEV-Fonds von allen Stromkonsumentinnen und -konsumenten, die pro verbrauchte Kilowattstunde eine Abgabe bezahlen.

Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung

Eine Erweiterung der Kraft-Wärme-Kopplung: Die von einem Blockheizkraftwerk, einer thermischen Solaranlage oder einer Geothermieanlage erzeugte Wärme, wird zum Betrieb einer Kältemaschine für Kühlzwecke genutzt.
Quelle

Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)

Bei der Stromerzeugung in thermischen Kraftwerken entsteht immer auch Wärme. Bei herkömmlichen Kraftwerken wird diese Abwärme ungenutzt über Kühltürme an die Umwelt abgegeben, wohingegen sie bei der KWK ausgekoppelt und über ein Wärmenetz als Nah- oder Fernwärme nutzbar gemacht wird. Das steigert den Wirkungsgrad und bedeutet somit eine wesentlich höhere Energieeffizienz.

Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)

Anstalt des öffentlichen Rechts, ursprünglich gegründet zur förderung des deutschen Wiederaufbaus nach dem zweiten Weltkrieg. Sie fördert eigenen Angaben zufolge ein Drittel aller Investitionen in Deutschland in erneuerbare Energien. Förderzwecke sind unter anderem die energetische Gebäudesanierung und Photovoltaik Anlagen. Seit 2006 stellt die Bundesregierung im Rahmen der Förderinitiative „Wohnen, Umwelt, Wachstum“ jährlich eine Milliarde Euro zur Verfügung, um die Programme zur CO2-Reduzierung attraktiv zu gestalten und die nationalen Verpflichtungen zum Klimaschutz aus dem Kyoto-Protokoll zu erreichen. Das jährliche Fördervolumen soll 17 Milliarden Euro betragen.  

KSTAR

The KSTAR, or Korea Superconducting Tokamak Advanced Research, is a magnetic fusion device at the National Fusion Research Institute in Daejon, South Korea. See www.nfri.re.kr/english/

Kupfer-Nickel 90/10

Seewasserfeste und bewuchshemmende Legierung, die in vielen Bereichen der Offshore-Industrie eingesetzt wird.

Kurzschluss

Kurzschlüsse sind Verbindungen von zwei oder allen drei Phasenleitern und müssen innerhalb weniger Millisekunden automatisch abgeschaltet werden.

Kurzumtriebsplantagen

Als Kurzumtriebsplantagen (KUP) werden Flächen bezeichnet, die mit schnell wachsenden Baumarten wie Pappel, Weide oder Rhobinie bestanden sind. KUP werden alle drei bis fünf Jahre mit Holzhäckslern geerntet. Das sind Feldhäcksler mit einem entsprechenden Holzerntevorsatz. Da der Zweck der Anlage von KUP die energetische Verwendung des Holzes ist, werden Kurzumtriebsplantagen auch als Energiewälder bezeichnet. Der Holzhäcksler erntet die Bäume und häckselt sie zu Hackschnitzel klein in einem Arbeitsgang.

Kyoto-Protokoll

Zusatzprotokoll zur Ausgestaltung der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC). Das Kyoto-Protokoll trat 2005 in Kraft und wurde bis 2011 von 193 Staaten und der Europäischen Union unterzeichnet. Darin verpflichten sich die Industriestaaten zu verbindlichen Emissionsminderungen für den Ausstoß von Treibhausgasen gegenüber dem Basisjahr 1990. Ziel des Protokolls ist es, der globalen Erwärmung entgegenzusteuern. Die erste Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls lief 2012 aus. Eine Nachfolgeregelung soll 2015 in bei der Weltklimakonferenz in Paris verabschiedet, ist bislang aber nicht in Sicht.


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