Gunter Dueck im Interview

25.07.2018.

Philosoph Gunter Dueck über die Herausforderungen der Neodigitalisierung und fehlende Visionen.

Quelle: berlinvalley.com

Herr Dueck, Sie haben in einem Artikel geschrieben, dass mit der Digitalisierung zu wenig Hoffnung verbunden ist. Wie meinen Sie das?

Gunter Dueck: Es gibt ein grundsätzliches Bedauern, dass der Computer unsere Arbeitsplätze schreddert. Im Fokus stehen dabei vor allem Berufe auf intellektuell niedrigem Niveau, wie beispielsweise das Verbuchen von Reisekostenbelegen, was in Zukunft elektronisch ausgeführt wird. Anspruchsvolle Arbeiten hingegen bleiben und bei ihnen muss man sehr viel besser sein als bisher. Für Arbeitnehmer bedeutet dies, dass man sich bei Jobs mit einem hohen Routineanteil überlegen muss, was die eigentliche Kernkompetenz des jeweiligen Berufs tatsächlich ist. Steuerberater haben meistens fünf, sechs Leute, die sich mit Routinearbeit befassen. Fallen diese Leute weg, ist der Steuerberater alleine. Verlagern sich dann noch die einfachen Fälle ins Internet, muss er sich ausschließlich schwierigen, beratungsintensiven Fällen widmen. Steuerberater ist ein Berufsstand, der sich aufgrund regelmäßig stattfindender Steuergesetzesänderungen konstant weiterbilden muss. Finden diese Steuergesetzesänderungen aber einfach in einer Software statt, was bliebe dann noch zu lernen? Der Steuerberater der Zukunft muss daher in der Lage sein, zum Beispiel Managementunterstützung zu geben. Damit vollzieht sich für ihn eine Kompetenzverlagerung in Richtung Unternehmensberatung. Dieses Beispiel soll verdeutlichen, über welche Art von Veränderungen wir uns im Rahmen der Digitalisierung Gedanken machen müssen. Einfach nur auf die Industrialisierungsprozesse zu schimpfen, wäre zu wenig.

Neben den Veränderungen der Berufe entwickeln sich mit der Digitalisierung neue Wege der Wertschöpfung. Welche Chancen sehen Sie hier?

Gunter Dueck: Durch die verschiedenen Plattformen, die mit der Digitalisierung aufkommen, lassen sich große Fortschritte erzielen, beispielsweise bei Kundenfreundlichkeit oder Geschäftsmodellen. Nehmen wir das Beispiel der Bohrmaschine. Die meisten Menschen bohren nur ein paar Löcher pro Jahr. Muss ich deshalb eine Bohrmaschine besitzen? Digitale Plattformen und die Sharing Economy bedeuten: Es kommt einer zum Bohren vorbei und ich zahle zum Beispiel fünf Euro pro Loch. Dann braucht man nur zehn Prozent der Bohrmaschinen von heute. Beim Carsharing ist es genau das Gleiche. Auch hier braucht man nur ein Sechstel der Autos. Bei Konsumgütern ist das natürlich anders.

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