Schweickardt erwartet Pleiten in der Strombranche
Hans E. Schweickardt rechnet in der europäischen Strombranche mit einer Pleitewelle. "Ich mache mir grosse Sorgen, dass über kurz oder lang einer der grossen Konzerne seine Bilanz deponieren wird – und hoffe, dass dann kein Dominoeffekt eintreten wird", sagt der Gründer und ehemalige Verwaltungsratspräsident von Alpiq in einem Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung". Ob dazu auch Schweizer Unternehmen gehören, lässt er offen. "Das will ich nicht sagen, aber es wird kommen." Grosse Unternehmen in Europa bewerteten ihre Anlagen auf der Grundlage eines Stromhandelspreises von 35 Euro pro Megawattstunde. Tatsächlich lägen sie aber bei 20 Euro. Ein Absinken auf 15 oder gar 12 Euro sei möglich. "Das Blutbad können Sie sich vorstellen." Heute gehe er davon aus, dass die Zukunft dezentral sei. Jedes Gebäude produziere dann selber Strom. Die Strominfrastruktur werde umgekrempelt, der Transport von Strom über weite Strecken weniger wichtig. Die Schweiz stehe damit vor einem Problem: "Was geschieht mit der Wasserkraft?"
Powertage – Branchentreffpunkt der Schweizer Stromwirtschaft
Quelle: NZZ