Im Netz gibt es noch genug zu tun!
Quelle: www.spektrum.de
Das World Wide Web existiert seit fast 30 Jahren. Nun hat die Bundesregierung es endlich geschafft, das Deutsche Internet-Institut auf den Weg zu bringen. Das wurde auch Zeit, meint Eva Wolfangel. Die Forschungseinrichtung wird dringend gebraucht.
Berlin hat den Zuschlag für das Deutsche Internet-Institut bekommen. Das gab Bundesforschungsministerin Johanna Wanka nun bekannt. Ein Konsortium aus den Berliner Universitäten soll gemeinsam mit der Uni Potsdam, dem Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) einen “neuen Leuchtturm in der deutschen Forschungslandschaft bilden”, so Wanka. Eine Einrichtung, die – man höre und staune – “ihre Erkenntnisse an Gesellschaft, Wirtschaft und Politik weitergibt”. Abgesehen davon, dass das stets die Aufgabe von öffentlich finanzierter Forschung sein sollte, stellt sich auf den ersten Blick vor allem eine Frage: warum erst jetzt?
Der Ministerin dürfte nicht entgangen sein, dass da draußen inzwischen viele der “Digital Natives” ohne Windel und Schnuller unterwegs sind. Noch schlimmer: Sie sind erwachsen, die ersten von ihnen schieben bereits selbst einen Kinderwagen durch die Straßen. Das Internet muss es also schon eine Zeit lang geben. Das World Wide Web existiert seit 1989, als Tim Berners Lee die Grundlagen dafür am Kernforschungszentrum CERN schuf. Seit mehr als zehn Jahren lässt das Web 2.0, ein Schlagwort, das heute auch schon irgendwie unglaublich altbacken wirkt, die Menschen miteinander interagieren und stellt seither die klassischen Begriffe von Sender und Empfänger in Frage.